Erkenne den Unterschied zwischen Essaniten - Therapeuten - Chasya - Ossénes - Essäer
Die Gemeinschaft der Essaniten wurde im zweiten vorchristlichen Jahrhundert in Ägypten an den Ufern des Mariutsees gegründet. Sie bildeten eine religiöse Gruppe, denen eine jahrtausendealte spirituelle Tradition vorausging. Sie schrieben ihre Lehre auf Steinen und Ziegel, von denen einige erhaltene Exemplare auf ein Alter von bis zu 30.000 Jahren datiert wurden. In der Gemeinschaft lebten Männer und Frauen, die ein bescheidenes, arbeitsreiches und diszipliniertes Leben in Gütergemeinschaft führten und ihre religiösen Gebote und regelmäßigen Rituale streng einhielten. Diese Gesellschafft bezeichnete sich selbst als "die Kinder von Essania", sinngemäß übersetzt aus dem Aramäischen als die Kinder des Lichts bzw. Kinder der Sonne.
Die Lehre der Essaniten, die sich von Ägypten aus verbreitete, kannte mehrere Einweihungsstufen, die allerdings nur Männer erhielten. Ab der dritten Stufe nannten sich die Essaniter Therapeuten (von altgriechisch therapeuin, was im religiösen Ursprung des Wortes dienen, pflegen und Gott verehren bedeutet), die Männer lebten als Therapeut in ihren Zentren zölibatär, durften jedoch außerhalb der Zentren Familien haben und sich auch mit Frauen treffen. Die Therapeuten arbeiteten hauptsächlich mit Symbolen, Farben, Tönen, Steinen und Engeln (Engel sind geistige Wesen aus anderen kosmischen Quadranten) für ihr eigenes spirituelles Vorankommen. Die Bezeichnung Therapeut hatte ursprünglich keinen Bezug zur Anwendung von Heilverfahren.
Die Lehre dieser Therapeuten wird auch die Lehre des siebenfältigen Friedens genannt: Friede mit dem Körper, Friede mit dem Geist, Bewusstsein und Gedanken, Friede mit der Familie, Friede mit der Menschlichkeit, Friede mit der Kultur, Friede mit Mutter Erde, Friede mit Vater Himmel. Teile der Lehren über den siebenfältigen Frieden und das Karma finden sich in fast jeder Glaubens- und Heilslehre. Diese grundsätzlichen Lehren sind auch in den Veden und den Upanishaden zu finden, in der Zend Avesta der Zoroastrier und in der germanischen Schöpfungsgeschichte.
Geschichtlich gesehen teilten die Historiker das jüdische Altertum in drei Gruppen ein. Für sie waren die Therapeuten eine religiöse Gruppe, die sie als "Chasya" (= Heilige) bezeichneten, die beiden anderen Gruppen waren die Pharisäer (= Abgesonderte, eine politisch-religiöse Gruppe) und die Sadduzäer (Anhänger der Lehre Zadoks, der angeblich die Bundeslade nach Jerusalem brachte). Man sagt, dass Jesus ein Vertreter der Chasya war. Er soll die Lehre des siebenfältigen Friedens an die Menschen weitergegeben haben. Es ist jedoch fraglich, ob er als Eingeweihter Frauen ebenfalls unterrichtete, da er dann mit Sicherheit aus der Gruppe ausgeschlossen geworden wäre. Die "Lehrer der Gerechtigkeit", die Hohepriester der Therapeuten, hätten dies nicht zugelassen. Ein weiterer Teil der Lehre der Essaniten war die Karma-Lehre, die erst im Jahr 553 beim zweiten Konzil von Konstantinopel aus der Bibel entfernt wurde.
Frauen durften weder bei den Chasya, noch bei den Pharisäern oder den Sadduzäern spirituellen Tätigkeiten ausführen, sie durften keinerlei Einweihungen erhalten. Unverheiratete Frauen wurden jedoch in der Anwendung verschiedenster physischer Heilverfahren unterrichtet und sie kannten auch die Lehren des siebenfältigen Friedens. Sie wurden nach dem Ort, wo die Ausbildung stattfand, Ossénes genannt. Dieser Begriff entwickelte sich sprachlich weiter zu Essäer, wird heute jedoch leider missverständlich gedeutet. Die Frauen beschäftigen sich mit der Wiederherstellung der Gesundheit ihrer Mitbürger vor allem durch Heilbäder (wie z.B. in Ossè, heute Qumran genannt). Die Schriftrollen von Qumran wurden 1947 in Höhlen oberhalb des Toten Meeres entdeckt. Unter diesem Aspekt ergeben sich vollkommen andere Ansichten zur Bedeutung des Ortes und seiner Nutzung, auch können die Schriften sinnvoll interpretiert werden.
Das Wissen über die Erhaltung der Gesundheit mittels Wasseranwendungen und Kräutern und der Erreichung des siebenfältigen Friedens, wurde zum Grundgedanken der Lehre der Essäer, der unverheirateten Frauen dieser Gemeinschaft, die die Wichtigkeit der Einheit von Energie, Gedanken und Gefühlen erkannten und den Menschen behilflich waren, diese Ganzheit wiederzuerlangen - vollkommen ohne Einweihungen oder sonstige unüberlegte Bindungen an irgendwelche alten, fremden oder gar außerirdischen Götter durch Symbole oder Engel.
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